Magis Proust
Alessandro Mendini
Architekt, Designer und Künstler, erhielt Alessandro Mendini in 1959 das Diplom in Architektur und begann seine berufliche Erfahrung im Studio Nizzoli Associati. 1970 wendete er sich von der architektonischen Planung ab und widmete sich dem Fachjournalismus in Architektur und Design. Er leitete das Magazin Casabella von 1970 bis 1976 und gründete im Jahr darauf Modo, dem er bis 1979 vorstand. Giò Ponti übertrug ihm im gleichen Jahr die Leitung von Domus, ein Amt, das er bis 1985 ausübte. 25 Jahre später, im März 2010, kehrte er an die Spitze dieser Fachzeitschrift zurück.
In den 1970er Jahren nahm Mendini aktiv an der neuen Schule von Radical Design teil, die sich in diesen Jahren entwickelte. 1973 gehörte er zu den Gründern von Global Tools, einer Gruppe, die sich mit großer Energie dem klassischen Design entgegenstellt. 1979 traf er dem Studio Alchimia bei, das auf den Entwurf von Gegenständen setzte, die sich an volkstümlicher Kultur und Kitsch orientieren, außerhalb von industrieller Produktion und ihrer Funktionalität.
1989 eröffnete er mit seinem Bruder Francesco das Atelier Mendini in Mailand,das Gegenstände, Möbel, Räume, Bilder, Installationen, Architekturen realisierte. Mendini arbeitete mit internationalen Unternehmen wie Magis, Alessi, Philips, Cartier, Bisazza, Swatch, Hermès, Venini zusammen und war Berater diverser Industrieunternehmen, auch in Fernost, bei der Ausarbeitung von Image- und Designkonzepten.
Er lehrte Design an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien und war Professor h.c. des Academic Council of Guangzhou Academy of Fine Arts in China. Er organisierte verschiedene Ausstellungen und Seminare in Italien und international, seine Arbeiten sind weltweit in diversen Museen vertreten.
Mit Atelier Mendini war er in verschiedenen Ländern tätig und erstellte die Planungen unter anderem für die Fabriken von Alessi in Omegna, das neue olympische Schwimmstadion in Triest, einen Turm in Hiroshima in Japan; das Museum von Groningen in Holland und weitere Gebäude in Europa und in den USA. In Korea entwarf das Atelier Mendini den Sitz der Triennale Mailand in Incheon, und in Seoul einige Bauwerke, Inneneinrichtungen und Designprojekte.
2014 wurden ihm sein dritter Compasso d’Oro für das Gesamtwerk, der European Prize for Architecture 2014 in Chicago und die Ehrendoktorwürde der Akademie der Schönen Künste von Breslau, Polen, verliehen.